Feldpost 1. Weltkrieg – 1916

1.1.1916 Mehrerau – Alois Winkel an den Vater in Reuthe

Lb. Vater!

Das Geld gestern dankend erhalten. Hätte jedoch vorläufig noch keines benötigt. Herzl. Grüße an Euch Alle v. Alois

6.1.1916 Mehrerau – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern!

Alles gut gegangen. Frisch gewagt ist immer halb gewonnen. Schön war es halt doch. Vielleicht bietet sich wieder einmal eine Gelegenheit.

Neugierig wie lange ich noch in Mehrerau bleiben kann. Am Ende komme ich gar noch ins Hinterland. Nun lassen wir’s halt dem Schicksal über, wo es hin geht. Man lebt ja überall, nur nicht überall gleich gut.

Tausend Grüße v. Eurem dankschuldigen Sohn Alois.

11.1.1916 – Anton Winkel an den Vater in Reuthe

Lieber Vater!

Zu Eurem heiligen Namensfeste, die herzlichsten Glück- und Segenswünsche, wir wollen hoffen, daß wir diesen Tag noch oft in vollster Gesundheit miteinander erleben können! So Gott will wird dieser unglückselige Krieg bald ein Ende nehmen, und dann werden wir als frohe Sieger ins Elternhaus zurückkehren und noch manches Jahr in Glück und Frieden miteinander verbringen. Den Brief von Mutter gestern erhalten und daraus vernommen, daß Euch Alois besucht hat. Wußte er nicht ob er schon bald wieder einrücken muß? Mit dem Urlaub geht’s hier nicht gut, es werden schon hie und da beurlaubt, aber dann nur die, die am längsten im Felde stehen. Was meine Gesundheit anbelangt bin ich ganz zufrieden, kann mich nicht beklagen. Von Franz Josef hab ich auch eine Karte erhalten, an welcher Front steht er eigentlich? Bekannte hab ich gar keine hier. Ich schließe mit vielen Grüßen an Euch und alle Euer dankschuldiger Sohn Tone

13.1.1916 Res.Spital Mehrerau – Alois Winkel an den Vater in Reuthe

Lieber Vater!

Vor allem anderen die aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche zu Eurem Namenstage. Möge Euch der lb. Gott nur noch recht viele Jahre gesund erhalten. Die Eltern sind doch immerhin das kostbarste Gut, das ein Kind nur haben kann, und speziell in dieser schweren Zeit.

Gestern besuchte ich die Familie Jörg. Hat mir recht gut gefallen dort. Sind recht nette Leute. Man hat mir recht fein aufgewartet.

Habt Ihr von Franz noch keine Adresse? Wundert mich wo denn der hingekommen ist.

Meine Glückwünsche nochmals wiederholend grüßt Euch herzlich Euer dankschuldiger Sohn Alois.

P.S. Da ich mir noch verschiedenes angeschafft habe, und mein Geldbeutel deshalb die Schwindsucht bekommen hat, bitte ich Euch um etwas Geld.

19.1.1916 Bregenz – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern!

Teile Euch mit, daß bei uns gestern ausgemustert wurde. Viele gehen wieder an die Front. Mir ging es auch nah daran, aber ich habe mich tüchtig gewehrt. Werde in Bälde in ein Rekonvaleszentenheim kommen. Herzl. Grüße Alois

27.1.1916 Bregenz – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern,

Teile Euch kurz mit, daß ich morgen von hier abreise. Wohin weiß ich noch nicht. Jedenfalls ziemlich weit von hier.

Lebt wohl!

Herzl. grüßend Alois

27.1.1916 – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschw.

Karte und Paketle erhalten, wofür ich herzlich danke, konnte das Zeug gut brauchen hatte gerade Husten und Kathar. Hab jetzt wieder mehr Zeit zum schreiben, weil wir jetzt Reserve sind, waren 14 Wochen in Stellung 25 – 2800 m hoch. Es grüßt Euch alle herzlich Tone

6.2.1916 Lambach – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern!

Habe das Geld erhalten, wofür ich Euch bestens danke. War mir nicht angenehm Euch schon wieder um Geld bitten zu müssen. Habe allerdings etwas mehr gebraucht als unumgänglich notwendig gewesen wäre, aber wenn man bedenkt, wie teuer heute alles ist, so ist es auch zu begreifen wie geschwind ein Haufen Geld verbraucht ist. Ich habe das Geld ja nicht alles unnötig verklopft; ich habe mir noch verschiedene notwendige Sachen angeschafft. Ich werde jedoch in Zukunft so sparsam leben wie möglich, um Euch nach Möglichkeit weitere Auslagen zu ersparen. Bitte Euch also um Verzeihung, daß ich Euch so viele Kosten gemacht habe.

Könnte jetzt in die Chargenschule gehen, aber ich weiß nicht soll ich, oder nicht. Zur Marine hätte ich auch können, aber ich möchte nicht ohne Euer Wissen handeln.

Meinen innigsten Dank nochmals wiederholend grüßt Euch herzl. Euer dankschuldiger Sohn Alois

8.2.1916 Lambach – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Meine lb. Eltern!

Mutters Brief vom 4. Feb. erhalten. Habe selbst schon daran gedacht, den Koffer von Lorenz zu beheben. Da ich aber jedenfalls noch Urlaub bekomme, möchte ich bis dorthin warten, damit ich dann den Koffer selbst mit nach Haus nehmen könnte.

Betreffend der Urlaubsgesuche, möchte ich noch folgendes bemerken: Wenn Ihr mir noch keines gemacht habt, braucht Ihr mir auch keines mehr zu machen, denn es sind inzwischen wieder andere Verordnungen eingetreten, welche auch ohne Gesuch immer Urlaub ermöglichen. Sollte ich aber trotzdem keinen kriegen, nun dann muss es halt anders auch wieder gehen.

Heute besuchte ich das erstemal die Chargenschule. Ging ganz gut.

In der Hoffnung, daß Euch dieser Brief alle gesund antreffe, grüßt Euch herzl. Euer dankschuldiger Sohn Alois.

8.2.1916 – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern und Geschw.!

Die Karte von Theres erhalten. Ihr schreibt mir ich soll Euch schreiben, hab Euch vor 10 Tagen eine Karte geschrieben. Paketle hab ich nur 2 erhalten, das eine mit Käse und eines mit Bärendreck und Gerstenzucker. Von Götes Emma hab ich gestern auch Landjäger erhalten. Franz Josef hab ich auch geschrieben, ich weiß nicht was das ist mit der Post.

Es grüßt euch herzlich Tone

16.2.1916 Lambach – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern!

Bin heute im Magazin gewesen wegen Montour. Da wurde mir gesagt, daß sie schon oft, durch Eure Schreiben ermahnt, nachgeschaut haben, aber bisher das Sakie noch nicht gefunden haben. Man versicherte mir, nächstens noch einmal genau nachschauen zu wollen, u. wenn sie es gefunden haben, sofort an Euch abzusenden. In dem Magazin herrscht ein furchtbarer Wirrwarr.

Auf baldiges Wiedersehen Euer Alois

19.2.1916 im Feld – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschw.!

Endlich komm ich dazu Euch einige Zeilen zu schreiben. Hab das Paketle und die Karte schon längst erhalten, hab nur keine Zeit gehabt zum schreiben. Ihr müsst Euch nämlich nicht vorstellen, daß es in der Reserve so fein ist. Da heißt’s arbeiten und Proviant tragen in … (zensuriert) … Es grüßt Euch alle herzlich Euer Sohn und Bruder Tone

Bitte schickt mir Spielkarten, denn in Stellung können wirs brauchen.

23.2.1916 im Feld – Anton Winkel an die Mutter in Reuthe

Liebe Mutter!

Deine Karte und Paketle mit Freuden erhalten, herzlichen Dank dafür, hab Euch gestern eine Karte geschickt, mit der Bitte mir Spielkarten zu schicken. Von Götes Gebhard hab ich keine Post erhalten. Mit Urlaub geht es ziemlich schwer und im Frühjahr … (zensuriert) … dann gibt’s so wie so keinen mehr.

Viele Grüße von Tone

(„Götes Gebhard“ = Gebhard Wüstner, Bezau, Greben 242 – geb. 28.11.1895, gest. 3.2.1979)

28.2.1916 – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern!

Muß Euch noch eine Karte senden jedenfalls die letzte aus den Dolomiten, gehen nämlich die nächsten Tage weg von hier, wohin, ist mir ein Rätsel, entweder ins Südtirol oder an Isonzo zur Offensive. Habe mehrere Bekannte getroffen, darunter Brogers VereHagers Michel der zweite und Sutters Michel.

Herzlichen Gruß Tone

Xaver Broger, 22.4.1884 – 28.12.1952, Bezau, Am Stein 85

4.3.1916 – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschw.

Gestern 2 Paketle erhalten, meinen herzlichen Dank, haben schon einen Jasser gemacht. Von Alois hab ich die Karte auch erhalten. Der Kerl hat Glück den ganzen Winter im Hinterland. Sonstige Neuigkeiten weiß ich keine. Herzlichen Gruß an Euch alle Tone

4.3.1916 – Alois Winkel, Lambach an die Familie

Meine Lieben! Gott sei dank habe ich die … überstanden. Nun heißt es halt wieder mit frischem Mut voran. Mein zukünftiger Aufenthaltsort ist mir noch ein Rätsel. Sobald ich näheres weiß, werde ich Euch berichten. Mit Tausend Grüßen Euer dankschuldiger Sohn und Bruder Alois

5.3.1916 im Feld – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.

Die beiden Paketle erhalten, und auch die Karte von Mutter. Ihr müsst verzeihen wenn ich nicht öfter schreibe, über das was hier vor geht, darf man gar nichts schreiben und sonst weiß ich nichts. Hauptsache ist Gesundheit. Es grüßt Euch alle herzlich Tone

19.3.1916 Wimbsbach – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern!

Teile Euch mit, daß ich in einigen Tagen von hier abreise. Bin ganz gern hier, sind lustige Kollegen beieinander. Gestern haben wir wieder den Fahneneid geleistet.

Haben recht schönes Wetter gegenwärtig. Schwitzen muss man schon den ganzen Tag.

Herzl. Grüße Alois

20.3.1916 – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.

Endlich komm ich wieder einmal dazu Euch einige Zeilen zu schreiben, hab von Euch auch schon ziemlich lange nichts mehr gehört, ist halt eine kleine Stokung auf der Post. Wir haben jetzt eine andere Feldpost Nr. nämlich 323. Ich schließe mit vielen herzlichen Grüßen Tone

24.3.1916 Lambach – Alois Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.

Lb. Eltern, Gott sei Dank habe ich die ?? überstanden. Nun frißt er halt wieder, mit frischem Mut voran. Mein zukünftiger Aufenthalt ist mir noch ein Rätsel. Sobald ich näheres weiß, werde ich Euch berichten.

Mit tausend Grüßen Euer dankschuldiger Sohn u. Bruder Alois

25.3.1916 Wimsbach – Alois Winkel an die Familie in Reuthe

Lb. Eltern!

Ist doch endlich die Natur in Schwung gekommen. Ich bin den Herren einmal anders hinein gefahren. Da haben sie gelernt suchen.

Jetzt sind wir keinen Tag unser sicher, wann wir fort müssen.

Herzl. grüßend Alois

29.3.1916 – Anton Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern und Geschw.!

Vor allem grüße ich Euch alle recht herzlich, ich bin gesund und munter, was ich von Euch allen auch hoffe. Ich habe von Euch schon lange nichts mehr erhalten, bekomme überhaupt keine Post jetzt. Hab gestern Baschan aus Bersbuch getroffen, einen schönen Gruß von ihm. Ich schließe mit vielen Grüßen Tone

1.4.1916 – Anton Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschw.!

Muß es endlich noch einmal versuchen, was ist denn mit Euch, hab schon 4 Wochen nichts mehr gehört von Euch. Ihr werdet hoffentlich gesund sein wie ich es auch von mir sagen kann. Hab gestern wieder mehrere Bekannte getroffen, darunter auch Rösles Gebhard. Von Alois hab ich gestern auch eine Karte erhalten. Es grüßt Euch alle herzlich Tone

11.4.1916 im Felde – Anton Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.!

Muß nun endlich einmal fragen was es denn mit Euch ist, daß ihr nichts von Euch hören lasset. Hoffentlich ist alles gesund und munter was ich auch von mir sagen kann. Neues kann ich Euch nichts schreiben, weil man doch nichts schreiben kann. Es grüßt euch alle herzlich Tone

22.4.1916 – Anton Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.!

Eure beiden Paketle gestern abend mit Freuden erhalten, meinen herzlichsten Dank dafür, die Sachen schmecken mir tadellos. Ich hab einmal um Kerzen geschrieben, schickt mir lieber einen Wachsrodel weil er kleiner ist. Herzliche Grüße von Eurem Tone

30.4.1916 im Felde – Anton Winkel an die Familie in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschw.!

Weil heut weißer Sonntag, und so schönes Wetter ist, so muß ich euch ein Kärtchen senden. Gestern das Paketle mit den Kerzen erhalten, Danke vielmals dafür. Von Bäsle Katharina hab ich auch ein Päkle bekommen. Vielleicht komm ich bald auf Urlaub. Herzliche Grüsse an Euch alle Tone

5.5.1916 – Anton Winkel an die Eltern in Reuthe – letzte Karte von Anton

Liebe Eltern u. Geschw.!

Die Karte von Theres hab ich erhalten auch die Paketle alle drei, meinen herzlichsten Dank. Joko Anton ist auch in meiner Nähe, treffen uns öfters. Wie geht’s denn Franz Josef und Alois, wo sind sie denn? Zündhölzer und Schmirgelpapier könnt ich brauchen. Hier ist es noch saumäßig kalt, spüren also vom schönen Mai noch wenig. Viele herzliche Grüße an Euch alle Tone

Vermerk auf der Karte (wahrscheinlich von der Mutter):

„Letzte Karte vom lieben unvergesslichen Toni“

„Joko Tone“ – Anton Fetz, Reuthe, Platten 38 – 15.1.1894 bis 23.1.1959

5.5.1916 – Letzte Karte von Anton Winkel an die Eltern in Reuthe

13.5.1916 – Alois Winkel an die Familie in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschwister!

Teile Euch mit, daß ich schon wieder meinen Aufenthaltsort gewechselt habe. Bin der Front bedeutend näher gerückt. Wird jedenfalls nicht mehr allzulange dauern bis ich zur Front komme. Dann werden wir den Italienern gemeinsam an den Leib rücken. Befinden den Verhältnissen angemessen. An Gewicht bedeutend verloren; aber man ist ja schließlich nicht zum mästen da. Herzl. Grüße v. Sohn u. Bruder A. Winkel

20.5.1916 Innsbruck – an Vater Anton Winkel

Anton Winkel heute gestorben. Beerdigung 22. Mai 2.30h Nachmittag.

Klinisches Reservespital Innsbruck

Sterbebild Anton Winkel – 10.2.1896 + 20.5.1916

Anton Winkel

Anton Winkel, geboren in Reuthe, Hof 2 – Als 3. Sohn gefallen im 1. Weltkrieg mit 20 Jahren, gestorben in der Klinik in Innsbruck an den Folgen eines Kopfschusses – Anton rückte am 15.4.1915 nach Trient ein und kam zur Grenzsicherung nach Südtirol. 23.5.1915 Kriegserklärung Italiens, bis 4.10.1915 Isonzofront; bis 23.1.1916 im Pustertal. Nachher Maioffensive bei Folgaria (Pioverna) und wurde am 15.5.1916 bei einem Sturmangriff durch Kopfschuß schwer verwundet. Kam ins Spital nach Innsbruck, wo er am 20.5.1916 starb und im Soldatenfriedhof beerdigt wurde – Kaufmann Oswald: „Kriegschronik Reuthe 1914-1918“, Seite 87

24.5.1916 – Lotte Winkel, Innsbruck, an Familie Anton Winkel in Reuthe über Tod von Pius

Liebe Verwandte!

Vor allem unser innigstes Beileid zu dem schweren Verluste, den Ihr erlitten habt! Heute erst haben wir Euren lb. Brief erhalten, der uns den Tod Eures lb. Sohnes Anton anzeigte. Natürlich sind wir sofort in das Klinische Reserve Spital gegangen und hielten Nachfrage. Die Spitalsverwaltung hatte gerade auch einen Brief von Euch bekommen. Wir haben es dann übernommen Alles zu berichten was man erfahren kann. Es kommen ja so schrecklich viele Anfragen an das Spital, dass es der Verwaltung unmöglich ist alle gleich zu beantworten.

Ich war heute selbst im Spital und habe mit den Schwestern die Euren Sohn pflegten gesprochen. Er hatte einen schweren Kopfschuss! Zuerst war er noch bei Besinnung und wurde mit den hl. Sterbsakramenten versehen. Die Schwestern haben noch mit ihm gesprochen, 4 oder fünf kamen her, und sagten sie hätten ihn so gern gehabt er wäre so nett gewesen. Einige Zeit vor seinem Tode verlor er die Besinnung. Sie sagten Alle er hätte eigentlich einen leichten Tod gehabt. Versehen mit den hl. Sterbsakramenten war er, Schmerzen hatte er jedenfalls keine mehr und er war auch nicht mehr beim Verstand um zu fühlen, dass er sterben musste. Wir wären so gerne zur Beerdigung Eures lb. Anton gegangen er wurde aber schon am 22.5. begraben. Auf dem Soldatenfriedhof, der draußen beim Garnisonsspital ist wurde ihm das Kreuz gesteckt. Morgen gehen wir hinaus und beten ein paar Vaterunser und geben ihm das Weihwasser. Da liegen noch viel Krieger draußen und kommen jeden Tag viele hinaus! Trösten kann Euch, dass er als Held in getreuer Pflichterfüllung für sein Vaterland gestorben ist. Bitter ist es ja einen jungen hoffnungsvollen Menschen zu verlieren und die Angehörigen sind immer tief zu bedauern. Es tut uns leid dass wir gar nicht davon wussten, dass Euer lb. Sohn in Innsbruck im Spital lag. Es kommen aber jeden Tag hunderte von verwundeten Soldaten von der Südfront! Jeden Tag sterben auch viele, hin und wieder liest man einen in der Zeitung, aber lange nicht Alle stehen darin. Wenn Ihr uns den Tod Eures Sohnes nicht mitgeteilt hättet, wir hätten nur durch einen Zufall davon erfahren können. Die Spitalsverwaltung wird nicht mehr schreiben, weil weiter nichts mehr zu berichten ist. Nochmals im Namen meiner lb. Angehörigen drücke ich das tiefste Beileid aus!

Mit besten Grüßen
Eure Base Lotte Winkel

(Anmerkung: Lotte Winkel war die Tochter von Lorenz Winkel, geboren in Oberbezau 168, und die Schwester von Dr. Herbert Winkel – siehe Sterbebilder unten)

Lorenz Winkel und Dr. Herbert Winkel, Innsbruck

25.5.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern u. Geschwister!

Soeben erfahre ich durch Hochwdg. Herrn Pfarrer, daß Bruder Anton am 20. Mai gefallen ist. Gott gebe ihm den Frieden. Mich hat das nicht gar so arg erschreckt, denn ich hatte schon längst eine Ahnung v. Kommenden. Der Krug geht eben so lange zum Brunnen bis er bricht. Ja meine lb. Eltern! Da wird einem das Herz wie ein Stein, wenn man das alles mitmachen muss. Doch viel härter noch als mich wird es Euch ankommen. Ich bin wirklich schon ganz abgestumpft, und eine Träne ist mir bald etwas fremdes, und das liebste wäre mir dort zu sein wo meine drei Brüder sind. Was wird mir schließlich auch anderes beschieden sein. Ich ahne, und meine Ahnungen täuschen mich selten. Wie wird mein lb. altes Mütterlein sich wieder grämen und kränken über diesen Verlust, und der greise Vater muss das alles auch noch erleben.

Doch meine Lieben tröstet Euch es gibt ja einmal ein Wiedersehen an einem anderen Ort.

In der Erwartung bald näheres zu erfahren grüßt Euch Euer danksch. Alois

Mein innigstes Beileid Euer Bekannter Hans Meusburger

8.6.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschwister!

Besten Dank für die zwei Paketle und Karte. Bin recht froh um die Sachen. Hätte noch ganz gern ein paar Sacktüchlein. Ich habe in der gelben Komode in meiner Kammer einige Zigaretten-Etuis. Schicket mir das gelblederne davon, aber nicht das silberne.

Wann steckt man Tonen s`Kreuz? Mir geht’s soweit gut. Bin zufrieden.

Tausend Grüße v. Sohn u. Bruder Alois

21.6.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern!

Zwei Paketle erhalten. Ist mir recht wenn Ihr mir alle Wochen etwas schickt. Kanns gut brauchen. Morgen werde ich Euch einen längeren Brief senden. Bin zufällig auf dem Pivenna Alta auf welchem Tone verwundet wurde. Näheres morgen. Herzl. grüßend Alois

27.6.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern!

Bin jetzt beim Regiment. Geht mir gut. Bitte meine neue Adresse zu beobachten. Herzl. Gruß Alois

29.6.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern u. Geschwister!

Gedachte heute auch meines lb. Bruders Tone im Gebet. Waren viele Leute bei der Kreuzsteckung? Wie schade, daß er nicht mehr hier ist, jetzt könnten wir so schön beieinander sein. Habt Ihr meine letzten Schreiben erhalten wo ich Euch mitteilte, daß ich auf jenem Berg war auf welchem Tone verwundet wurde? Gruß Alois

2.7.1916 – Alois Winkel an Bruder August in Reuthe

Lieber Bruder!

Wirst schon entschuldigen, daß ich Deinen letzten Brief erst heute beantworte, aber wenn Du meine Einrichtung sähest würdest Du es auch ganz gut begreifen, daß ich manchmal lange warten lasse, denn erstens muss ich am Bauch liegend schreiben, und zudem mußte ich heute einigemale schleunigst fliehen, weil die Italiener immer Granaten auf mich herschossen? Also nicht besonders gemütlich zum Schreiben.

Sendet mir gelegentlich einen Bogen Schmirgelpapier. Herzl. Grüße an alle v. Bruder Alois

15.7.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Lb. Eltern!

Heute seit drei Wochen wieder die erste Nachricht v. Euch erhalten, 2 Briefe v. 2.7. u. 4.7. Wundert mich daß Ihr jenen Brief in dem ich bezüglich Tones Tod schrieb nicht erhalten habt. Hab Göte u. Bäsle Anna ebenfalls davon berichtet. Fragt mal nach ob selben erhalten. War allerdings etwas vielsagender Inhalt. Paketle mit Bäckerei, Zucker, Landjäger, Sacktücher u. etc. erhalten. Herzl. Grüße v. Alois. Brief folgt

17.7.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Meine lieben Eltern u. Geschwister!

Gott sei dank bin ich wieder einige Tage außer Gefecht. Ihr werdet wohl wieder Kummer gehabt haben, weil so lange kein Schreiben mehr von mir eingelangt war. Leider war es mir in den letzten Tagen unmöglich, denn wir standen ununterbrochen dicht an dem Feind und kämpften auf Tod und Leben. Ja meine Lieben: Wer hier lebend davon kam, der muss offenbar von höchster Seite Schutz gehabt haben; denn sonst wäre es nicht mehr möglich gewesen. Ich habe in Galizien (Karpathen) auch hitzige Schlachten mitgemacht, aber noch furchtbarer als jene waren diese letzten Tage. Aber trotzalldem hielten wir wacker stand und machten es den Schweinehunden trotz wiederholter Versuche ganz unmöglich auch nur einen Schritt vor zu kommen. Für unsere tapferen Leistungen sind wir nun in großer Anzahl zur Tapferkeitsmedaille eingegeben worden, auch ich soll dabei sein. Völlig wahnsinnig sind wir bald alle gewesen, von den furchtbaren, einfach nicht zu beschreibenden Feuer der Welschen Bagage.

Am meisten kränkt es mich daß ich meine besten Kameraden alle verloren habe, teils verwundet, u. teils tot. Wie gesagt, ich hätte für mein Leben keinen Heller mehr gegeben.

Ist die Feldpost noch nicht offen? Hab immer Zündholzmangel, Briefpapier u. Feldpostkarten sollte ich auch notwendig haben. Rüschers Michle Hans ist am 13. Juli v. einer Handgranate am rechten Aug leicht verwundet worden.

Kann von Glück reden. Ich würde ihm gleich tauschen.

Seid Ihr bald fertig mit heuen? Hat es viel Heu gegeben?

Hier hat es massenhaft Alpenrosen, aber kalte Winde fegen über dieses Gebirge, so daß man sich schon bald wieder um Winterwäsche schauen muss.

Hat Tone etwas gezogen aus der Kriegsverschreibung?

In der Hoffnung, daß Euch dieser Brief alle gesund antreffe, grüßt herzlich Euer dankschuldiger Sohn u. Bruder Alois

18.7.1916 – Alois Winkel an Bruder Jakob

Lieber Bruder!

Die aufrichtigsten Glückwünsche zum Namenstage sendet Dir Dein Bruder Alois.

Hast du auch fest gemäht? Sage den anderen, ich erhalte sehr wenig Nachricht, ob sie meine Post nicht kriegen. Ich schreib ja oft.

21.7.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Meine Lieben!

Staunen mußte ich wirklich, als ich gestern v. Euch zwei Karten erhielt, durch die Ihr mir mitteilt, daß Ihr schon einige Wochen keine Nachricht mehr von mir erhalten habt. Seit dem 21. Juni hab ich zum mindesten zehnmal an Euch geschrieben, u. hoffe auch, daß Ihr mittlerweile in dessen Besitz gelangt seid.- Mit tausend Grüßen an Euch alle Euer danksch. Sohn Alois

23.7.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Meine Lieben!

Wie es jetzt den Anschein hat, will bei unserer Feldpost jetzt doch wieder eine bessere Funktion eintreten. Hab gestern wieder einen Brief v. Mama v. 16.7. erhalten. Jenen Brief in dem ich Näheres von Tone mitteilte hab ich am 23. Juni schon abgesandt, aber die Zensur wird sich über dessen Inhalt auch ein wenig interessiert haben. War schon etwas deutlich. Bitte sendet mir doch Papier u. Karten, kann sonst nicht mehr schreiben. Wenn Paket nicht geht in Couverts. Einfach einige Couvert, in jedes einige Stück hinein u. wie einen Brief absenden. Das geht, aber möglichst bald.

Indessen herzl. Grüße v. Alois

1.8.1916 – Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Liebe Eltern!

Soeben hörte ich, daß die Feldpost 323 wieder offen sei. Jedenfalls werdet Ihr es schon wissen. Sogar große Pakete sollen gehen. Wenn Ihr mir was sendet, legt auch ein Hemd, 1 Paar warme Socken bei. Sonst wißt Ihr schon was mein Herz u. Magen begehrt, Eine Tafel Cokolade hätte ich auch gern. In freudiger Erwartung Euer dankschuldiger Alois

Feldpostkarte von Alois Winkel an Anna Fröis

Feldpostkarte vom 24.10.1914 von Alois Winkel, geb. 3.2.1893 (6. Kind von Anton und Anna Katharina Winkel) an sein „Mensch“ Anna Fröis („Klamparars“ Annele in Bezau – Mutter von Olga Fröis, Bahnhof 139). 2. v.l. Alois Winkel, vermißt seit 10.8.1916

6.8.1916 – Letzter Brief von Alois Winkel an die Eltern in Reuthe

Meine lb. Eltern u. Geschwister!

Das war gestern ein Freudentag, als Euer Paket ankam. Das ist wirklich so schnell hergegangen wie ein Brief. Danke viel tausendmal für all die guten Sachen. Da werde ich jetzt eine Zeit lang in Saus u. Braus leben. Ich dachte mir schon oft es ist doch gut wenn man noch Eltern hat, denn über gute Eltern geht ja nichts. Erst wenn einem mal recht schlecht geht, dann lernt man erst deren Wert recht schätzen. Wenn ich das Glück habe heimzukehren, dann werde ich Euch dafür auch Dank wissen.

Möchte Euch ferner noch auf etwas aufmerksam machen. Ich werde mich nämlich an einem besonderen Unternehmen beteiligen. Bitte Euch aber deswegen keine Sorgen zu machen. Bis dieser Brief in Eurem Besitz ist, wird es jedoch schon längst vorüber sein. Ist alles gelungen, und ich mit dem Leben davongekommen, dann werde ich Euch gleich benachrichtigen. Ich vertrau jedoch auf Gott, u. sehe dem Kommenden mit größter Ruhe u. Siegeszuversicht entgegen.

Also meine Lieben, seid bis dahin unbesorgt, es muss gelingen.

Mit tausend herzl. Grüßen an Euch Alle v. eurem dankschuldigen Sohn u. Bruder Alois

Karten v. Anna u. Mama v. 30. Juli erhalten. Besten Dank

Alois Winkel – 3.2.1893 + 10.8.1916 vermisst

Alois Winkel, geboren in Reuthe, Hof 2 – Musterzeichner – Als 4. Sohn gefallen im 1. Weltkrieg mit 23 Jahren (vermisst) – Alois rückte Mitte Okt. 1914 nach Trient ein und kam zu Weihnachten an die Front gegen Rußland nach Galizien. Kam am 29.7.1915 an den ital. Kriegsschauplatz (Küstenland in Selo); am 5.10.1915 ins Pustertal; 26.11. Schulterschuß – kam ins Spital nach Bregenz. 30.1.1916 nach Lambach, Juni 1916 Südfront Pasubiogebiet; schrieb am 6.8.1916 zum letzten Mal und gilt seither als vermißt – gesetzlich erklärter Todestag 1.3.1919 – Kaufmann Oswald: „Kriegschronik Reuthe 1914-1918“, Seite 83

31.8.1916 – Georg Hefel, Feldkirch, an Anton Winkel in Reuthe

Sehr geehrter Herr Winkel!

Erlaube mir heute an Ihnen, Herr Winkel, die Bitte zu richten, ob Sie nicht die Güte hätten, mir von Ihrem lieben Sohn Alois die Adresse  … sein Aufenthaltsort bekannt geben möchten.

Ich war nämlich stets bei Ihrem Sohn Alois, gingen dann als beste Freunde am 11. Juni an die Südfront ab, wo ich dann aber alsbald, zum großen Glück; wie man schon sagen muß; am rechten Ober- sowie Unterarm durch einen italienischen Gewehrschuß verwundet wurde, am 15. Juni deshalb leider von meinem liebsten Alois, den ich mehr als einen Bruder liebte, traurigen Abschied nehmen musste. Hat mir stets leid getan ihn zu verlassen. Weilte dann noch kurze Zeit in verschiedenen Spitälern, erfuhr dann am 29. Juni zu meiner größten Freude, daß ich mit dem nächsten Transport nach Feldkirch, also in meine Heimat überführt werde.

Glücklich, …. unverhofft von meinen Lieben Eltern, Schwester hier angekommen, so wurde ich dann inniger Freude begrüßt. Gleich am anderen Tag erhielt dann meine Schwester Hanni von Alois einen längeren Brief, worin er meinen Lieben meine Verwundung schilderte. Sehr erfreut über dessen Zeilen überbrachte sie mir’s gleich ins Spital, welches auch mir noch die größten Freuden bereiteten. Hanni beantwortete dann noch am selben Tage dankbarst daßelbe Schreiben, später dann noch meinen Wunsch befolgend, einige Karten, deren Antwort ich aber stets vergeblich erwartete, es blieb alles still, nur die letzte Karte, welche sie sandte, kam mit dem Vermerk „retour Spital“ zurück. Ich erhielt aber noch vor cirka drei Wochen eine Karte von einem Freund, welcher in der Reg.Stabsküche beschäftigt ist, auf welcher sich Alois mit dem Bemerken, daß Loisl ein größeres Unternehmen vorhabe, unterschrieb.

Also „geehrtester Herr Winkel“ ersuche Sie nun nochmals höchst freundlich, lassen Sie mich nicht allzu lange deren Bitte warten, indem ich fürchte in Bälde wieder ins Hinterland verschoben zu werden. Sehe derselben dankbarst entgegen, zeichne mit vorzüglichster Hochachtung, als unbekannt Georg Hefel, ebenfalls von meiner Mutter, Schwester Hanni.

13.9.1916 – Familie Ammerer, Taxenbach, an Anton Winkel in Reuthe

Werter Herr Winkel!

Erlaube mir einige Zeilen an Sie zu richten. Möchte Sie recht freundlich ersuchen, mir Auskunft betreffs Ihres lieben Sohnes Loisl zu erteilen. Waren 4 Wochen hier in Kaserne, und hat uns dann öfter geschrieben und jetzt schon längere Zeit nicht mehr. Können auch von seinen Kollegen nichts erfahren.

Bitte nochmals um gütige Auskunft.

Grüße erlaubt sich Familie Ammerer, Bahnhofsrestauration Taxenbach, Salzburg

16.9.1916 – Tiroler Kaiserjäger an Anna Fröis, Bezau

In Beantwortung Ihrer Karte vom 8.9.1916 wird Ihnen mitgeteilt, daß Jäger Winkel, Alois, 1890/1914, zuständig in Reuthe-Bregenz, Vorarlberg, am 12. 8. 1916 mit einer Verwundung an der linken Hand an den Regiment-Hilfsplatz abgegangen ist. Wohin er von dort abgeschoben wurde, ist h.o. nicht bekannt.

18.9.1916 – Armin Rüf an Anton Winkel in Reuthe

Geehrter Herr Winkel!

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat Ihr Sohn, ein guter Freund zu mir, am 10. August an einem Unternehmen teilgenommen, und dürfte als Verwundeter in ein Spital gekommen sein, nach Aussage seiner Kollegen. Trotz meiner öfteren Nachfrage u. Erkundigungen habe ich bis heute noch keine Nachricht erhalten. Ist Ihnen vielleicht schon etwas bekannt wo er sich befindet? Sobald mir etwas Bestimmtes bekannt wird werde ich Ihnen verständigen. Mit Achtungsvollem Gruß Armin Rüf

19.9.1916 – Adam Metzler an Frau Winkel zum Adler

Werte Frau Winkel

Kann Ihnen leider nichts Genaues mitteilen von Eurem Sohn Alois. Habe wohl einige gefragt, alle sagen er ist verwundet ins Spital abgegangen. Mit dem Rechnungsunteroffizier kann ich nicht sprechen, denn ich weiß nicht wo er sich befindet. Aber bitte, sobald der Alois aus dem Spital schreibt, mir seine Adresse bekannt machen.

Herzl. Gruß Adam

1.10.1916 – Anton Winkel an Batallionskommando

An das k.u.k. Baons-Kommando!

Erhielt auf meine Anfrage vom 29.8.1916 betreff meines Sohnes Alois Winkel Kaiserjäger im 3ten Reg. 14. Feldkomp. Feldpost No. 323 geb. 1893 eingerückt Oktober 1914 noch immer keine Antwort und ersuche ich daher nochmals höflichst, mir mitzutheilen, wo? und in wasfür einem Spital sich derselbe befindet? Da wir seit 6. Aug. 1916 von ihm selbst keine Nachricht mehr erhalten, uns aber, auf Anfrage bei der Komp. vom Herrn Oberleutnant mitgetheilt wurde, daß derselbe am 12.8. als verwundet an den Regiments-Hilfsplatz abgegangen sei, wohin er von dort abgeschoben worden, sei Ihm unbekannt.

In Erwartung baldiger Erledigung meiner Bitte zeichnet achtungsvollst Anton Winkel z. „Adler“, Reuthe b. Bezau Bregenzerwald, Vorarlberg.

K.u.k. Ersatz-Bataillon des 3. Regimentes der Tiroler-Kaiser-Jäger, Lambach, Ob.-Öst., am 5. Oct. 1916, Transenenabteilung
Zur Nachforschung. (Spitalsevidenz. G.R. 6. Oct. 1916

Transenenabteilung … am 7. Okt. 1916
Ers.Baonskmdo
Bis heute ist hier kein Nachrichtenstreifen eingelangt.

K.u.k. Ersatz-Bataillon des 3. Regiments der Tiroler-Kaiser-Jäger… 10. Oct 1916
Gemeindeamt Reuthe b/Bezau
Zur gfl. Verständigung der Partei, daß der Spitalsaufenthalt des … bis nun hierorts nicht bekannt wurde.

Gemeinde-Vorstehung Reuthe
Wird der Partei zur Kenntnisnahme übermittelt.
Reuthe, am 16. Oktober 1916, J. Feurstein

Suche nach Alois Winkel

8.11.1916 – Chefarzt Rössler an Herrn Anton Winkel

Jgr Alois Winkel hat den Reg. Hilfsplatz nicht sattiniert, alles was ich erfahren konnte war, daß er am 12. Aug. mit einer Verwundung an der l. Hand die Stellung verlassen hat. Ich werde meine Nachforschungen fortsetzen u. das Resultat bekannt geben. Ergebenst W. Rössler

13.11.1916 – Reg. der Tiroler Kaiserjäger an Anton Winkel

Weitere Erhebungen haben zu keinem Resultat geführt. Jgr. Alois Winkel hat weder den Batallions- noch den Regimentshilfsplatz passiert.

Ergebenst W. Rössler

5.12.1916 – Rotes Kreuz an Josef Steurer, Pfarrer in Reuthe

Auskunfts-Bureau Rotes Kreuz Wien

An den hochwürdigen Steurer Josef, Pfarrer in Reuthe, Post Bezau

Wien, am 5. Dezember 1916

Im Nachhange unserer Zuschrift vom 24. Nov. 1916 wird diensthöflich mitgeteilt, daß h.a. gemeldet ist:

Winkel Alois, Jäg., TJR rd r3, Komp 14, geboren 1893 Vorarlberg, Bregenz, Reuthe, verwundet.

7.12.1916 – Rotes Kreuz an Pfarrer Josef Steurer in Reuthe

Auskunfts-Bureau Rotes Kreuz, Wien

An den hochwürdigen Herrn Steurer Josef, Pfarrer, in Reuthe, Post Bezau

Wien, 7. Dezember 1916

Im Nachhange unserer Mitteilung vom 24. Nov. 1916 wird diensthöflichst mitgeteilt, daß in den hieramtlichen Ausweisen eine Neumeldung eingelangt ist u.zw.

Winkel Alois, TJRrd 3, Komp 14, Vorarlberg, Bregenz, Reuthe 1893, verwundet. Verlustliste 491 vom 17.11.1916 – Weitere Meldungen werden bei Einlangen ohne neuerliche Anfrage sofort mitgeteilt werden.

23.12.1916 – Tiroler Kaiserjäger an Pfarrer Josef Steurer

K.u.k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger

Josef Steurer, Reuthe, Vorarlberg

Beim Rgte. ist nur bekannt, daß Jg. Winkler Alois am 13.8.1916 verwundet wurde.

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